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Es werden Posts vom August, 2016 angezeigt.

Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom Rumpelstielzeln

" Old Godzilla was hoppin' around, Tokyo City like a big playground, when suddenly Batman burst from the shade and hit Godzilla with a Bat Grenade. Godzilla got pissed and began to attack..." (Lemon Demon - The Ultimate Showdown) Miesepetrig. Das bin ich. Rüchtüch. Schlecht. Gelaunt. Dabei war der Tag schön. Aber dann habe ich Kopfschmerzen bekommen und im Supermarkt gab es keine Essigchips und im Auto war es mir zu warm und ich hab mich geärgert und ungesund gegessen und zu viel Kaffee getrunken und die Waage ist heute auch ein Miststück und irgendwie klappt gar-gar-nichts. Verfrühte Wechseljahre vielleicht. Aber damit kann ich umgehen. Ich gehe jetzt rumpöbeln und rumpelstielzeln und igeln. So richtig. Mit auf den Boden aufstampfen und bockig sein. Und damit es keine Mitmenschen trifft, nehme ich mit Hubert vorlieb. Das ist mein Gartenzwerg. Der kann das ab, der kennt mich schon ewig und der mag mich auch pöbelnd. Er verzieht nicht mal das Gesicht. Ich

Von Hormonen

Es gibt diese Tage, da ist Frau-sein einfach nur scheiße. Das sind die Tage, an denen ich mich nicht sexy fühle, weil ich mich einfach nicht in meinem Körper wohlfühle: Die Hormontage. Hier ein Beispiel: Eben stand ich in der Küche und habe gekocht. Dazu habe ich Zwiebeln geschnitten. Drei Stück. Eine von den dreien war besonders aggressiv. Und während ich da also stand und Zwiebeln schnitt und anfing zu heulen, da spürte ich auf einmal diese wahnsinnige Wut in meinem Bauch: Auf die Zwiebel. Ja, richtig. Auf eine einfache, blödsinnige Z-w-i-e-b-e-l! Plötzlich hatte ich gar keine Lust mehr zu kochen. Sonst ganz der friedliebendste und augeglichenste Mensch der Welt, hätte ich in diesem Moment am liebsten das Messer genommen und die dämlich grinsende Raufasertapete damit bearbeitet. Oder den Kochlöffel samt des riesigen Topfes in die Ecke getreten. Scheiß auf jedwede Form des alltäglichen Pazifismus´!