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Es werden Posts vom Oktober, 2015 angezeigt.

Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von der Auszeit

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'Ja, aber glauben sie denn wirklich, Herr Professor', fragte Peter, 'andere Welten sind überall zu finden und einfach nur so um die Ecke herum?'. 'Nichts ist wahrscheinlicher', antwortete der Professor. Er nahm seine Brille von der Nase und putzte sie sorgfältig. Dabei murmelte er: 'Ich frage mich wirklich, was sie ihnen eigentlich auf den Schulen beibringen.' (C. S. Lewis: Die Chroniken von Narnia) Komm, wir nehmen uns eine Auszeit. Ich stopfe so viel Daunendecken und Federkissen in meinen Seesack, dass wir ihn kaum noch tragen können. Wir lachen darüber, dass er trotzdem federleicht ist und schnipsen ihn einfach, mit Daumen und Zeigefinger, ein paar hundert Meter in die Luft. Wie ein grüner Luftballon sieht er von hier unten aus. Denkst du an das rote Koffergrammophon? Dann sorge ich für eine Thermoskanne Kakao und ganz viel Schokolade. Damit wir es gut haben, wenn wir uns ganz weit weg denken. Wir denken uns dorthin, wo wir das warme

Vom Gleichmut

Gleichmut. Allen Dingen, Situationen und Menschen mit der gleichen Art von Mut zu begegnen. Ihnen nicht in Distanz gegenüberstehen, sondern in Nähe und liebevoller Gelassenheit. Dabei anzunehmen, was ist, loszulassen, was gehen will oder nicht gut tut und, natürlich, zu lieben. Immer aus dem Blickwinkel heraus, dass die ganze Welt in Bewegung ist. Innerhalb dieses Flusses in sich selbst verhaftet zu sein, aber trotzdem ein kleinstes Teil von allem zu sein. Dadurch zu Gleichmut, aber auch Stabilität und Sicherheit, zu finden. Das hört sich gut an. Mehr Gleichmut für mich.