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Es werden Posts vom März, 2014 angezeigt.

Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von dem Moment, der so viel änderte

Morgens sitzen wir bei einem Kaffee zusammen. "Weißt du noch, wie du mir das Fahrradfahren beigebracht hast?", frage ich meinen Papa. Er sieht mir in die Augen und nickt. Ich gebe einem spontanen Impuls nach, rutsche mit dem Stuhl näher zu ihm heran und drücke mich in seinen Arm hinein. "Das war schön...", erinnere ich mich schmunzelnd an diesen warmen Sommertag. Plötzlich aber halte ich inne. "Warte mal: Hey, du warst voll fies! Du hast mich frontal gegen einen Baum fahren lassen!", beschwere ich mich empört. Er fängt an zu kichern, drückt mich sanft an sich und schüttelt den Kopf. "Es war anders, weißt du?", sagt er leise, "Irgendwann wusstest du, wie man Fahrrad fährt, aber du hast dich nicht getraut, alleine zu fahren. Ich musste dich immer am Gepäckträger festhalten, weil du Angst hattest, dass das Fahrrad umkippen könnte, während du es fährst.". Ich beobachte ihn. Sich erinnernd richtet er den Blick nach innen, hinein in si

Von dir

"Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren. Und Liebe wagt, was Liebe irgend kann." (W. Shakespeare: Romeo und Julia) Ich wünsche mir, dass dein Himmel blau ist. Dass dir die Sonne scheint, du den Wind auf der Haut spürst und das Leben genießt. Dass du weitertanzt, wenn es regnet. Ab und zu einen Purzelbaum schlägst. Dass du Stürme mit Humor nimmst und ihnen entgegenlachst. Dass du ihnen die Zunge rausstreckst, den Finger zeigst und dich einfach umherwirbeln lässt. Ich wünsche mir, dass dir in jeder einzelnen Nacht ein Licht brennen möge. Ich wünsche mir, dass deine Welt bunt ist. Voller Möglichkeiten, Chancen, Wünsche und Sehnsüchte. Dass du sie dir bewusst machst, sie spürst und dir die besten aussuchst, um ihnen nachzugehen. Dass du das Leben mit all deinen Sinnen aufnimmst, dich kitzeln lässt und es selbst neckst. Dass du es riechst, schmeckst, hörst, siehst und fühlst. Dass du lachst und weinst, vor Glück platzt, verzweifelst und immer wieder aufstehst

Vom völligen Chaos

Für mich. Nachtgedanken. Nicht nachvollziehbar, wirklich. Es ist Samstag, 2.41 Uhr. Ich habe, wie in fast allen Nächten der vergangenen Woche, etwa eine Stunde tief geschlafen. Vielleicht auch zwei Stunden. Wenn man den Wahrheitsgehalt der Aussagen, die in dieser Woche über mich getroffen wurden, anhand meines Aussehens überprüfen würde, würde man zu dem Ergebnis kommen, dass alles, was über mich gesagt wurde, wahr sein muss. Ich sehe richtig scheiße aus. Und so fühle ich mich auch. Die Woche, die hinter mir liegt, ist mir nicht nur an die Substanz gegangen. Sie hat mich, noch bevor sie mit einem lauten Knall endete, so sehr den Boden unter den Füßen verlieren lassen, dass ich einen alten Weg gehen musste, um mich selbst zu spüren - weil alle anderen Gefühle einfach nicht mehr aushaltbar waren und ich einen Ausgleich schaffen musste, um weitermachen zu können. Das aufzuschreiben, ist mir unangenehm, auch wenn ich es nur "durch die Blume" formuliert habe. Aber ich hoff