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Es werden Posts vom März, 2016 angezeigt.

Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von einem Kompliment

Morgens beobachte ich den huebschen Kellner dabei, wie er die Tische abraeumt. Genauer gesagt beobachte ich seinen Hintern. Der ist naemlich mindestens ebenso beeindruckend wie sein Gesicht, denke ich, waehrend mir einfaellt, dass ich in der vergangenen Nacht von weltveraenderndem Sex getraeumt habe. Hach. Die Sonne hier macht mich wunderbar traege und wollluestig. Spaeter sitze ich noch immer im weichen Gras, geniesse Sonne und Wind auf der Haut, aber meine Gedanken schweifen von der Lust hin zu dem Zauber, der mir im Moment so sehr in meinem Alltag fehlt. Ich muss einfach selbst wieder mehr zaubern, denke ich, dann wird sich alles andere wohl von selbst finden. Auch wenn es mich ebenso beruehrt, von anderen Menschen bezaubert zu werden, so hat es mir doch schon immer ein wenig mehr gegeben, selbst Zauber, Laecheln und Staunen zu erzeugen. Das ist die Erkenntnis, die ich von hier mit nach Hause nehme und die mich festigt: Ich muss dem Glueck eine Form geben und es greifbar mach

Vom Sternzeichen Skorpion

"Ach? Du bist auch Sternzeichen Skorpion?", fragt er interessiert. Ich nicke lächelnd und meine Augen blitzen ihn an. Ich mag es, die Überraschung auf meiner Seite zu haben und weiß sehr genau, was man mit meinem Sternzeichen verbindet: Tiefe und Sex. Aber beides spielt hier nicht wirklich eine Rolle. Obwohl ich meinem Gegenüber ansehen kann, woran er denkt. "Ich bin loyal bis  zum bitteren Ende.", nehme ich schließlich den vorangegangenen Gesprächsfaden wieder auf.  Dieses Mal ist er derjenige, der nickt. "Aber es gibt einen Punkt, den man nicht überschreiten darf.", beendet er meinen Satz, "Diesen Punkt zu erreichen, ist schwierig. Aber mit viel Beharrlichkeit schafft man es, dich dazu zu bringen, nicht mehr zu verzeihen. Und ab diesen Punkt gibt es kein Umdrehen mehr. Egal, was passiert.". Für einen Moment genieße ich es, verstanden und erkannt zu werden. Dann lege ich nachdenklich den Kopf schräg. "Ja.", sage ich mit feste

Vom Vertrauen

„ Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen, Denn das Glück ist immer da.” (Johann Wolfgang von Goethe: Erinnerung) Und dann stehe ich mit meinem roten Auto im Stau und plötzlich läuft mir das Herz über. Die Sonne bricht durch die dunkle Wolkendecke und bringt mich zum Lächeln. Völlig in mir versunken, drehe ich die Musik so weit auf, wie es möglich ist, beginne, im Sitzen zu tanzen und bringe mein kleines Auto damit wie verrückt zum Wippen. 

Vom Stumpfsinn

Typ (lächelnd): "Hallo." Muschelmädchen (abweisend): "Hallo." Typ (freundlich): "Entschuldige, dass ich dich störe." Muschelmädchen (auftauend): "Macht nichts." Typ (überrascht): "Oh, du sprichst aber gutes deutsch!" Muschelmädchen (völlig irritiert, da ziemlich deutsch aussehend): "Ööööhm. Äh... ja?! Natürlich? Du aber auch." Typ (lachend): "Ich bin ja auch von hier." Muschelmädchen (noch irritierter): "Ich auch!" Typ (lächelnd einen Schritt näher tretend) : "Kannst du mir bitte helfen? Ich suche einen Laden namens ´Tante Emma´." Muschelmädchen (etwas zurückweichend): "Sorry. Ich kenne mich hier auch nicht besonders gut aus. Ich kann dir nur den exzellenten Inder dort hinten empfehlen. Der ist wirklich gut!" Typ 1 (etwas irritiert): "Nee. Ich suche einen ´Tante-Emma-Laden." Muschelmädchen (grinsend): "Ach so! Du meinst einen Späti, oder was? So einen